Aus den mehr als 20 eingereichten Texten hatte ein Organisationsteam fünf – von Andrea Willig, Christoph Klimke, Anne Richter, Friedhelm Schneidewind und Sofie Steinfest – für die shortlist ausgewählt. Keinem von ihnen wurde der Preis zuerkannt.
„Uns ist bewusst, dass in jedem eingereichten Vorschlag Lebenszeit, Kreativität und Arbeit steckt, und wir versagen diesen persönlichen Leistungen nicht unsere Anerkennung”, teilt die Jury in ihrer Presseerklärung mit. Dennoch habe sie keiner der eingereichten Texte hinreichend überzeugt.
Der Preis ist ausgeschrieben von der Heidelberger Autorinnen- und Autorenversammlung. Das Preisgeld – 1000 € – soll nun auf alle fünf Autor*innen verteilt werden.
Zweifellos eine harte Entscheidung. Das Organisationsteam war offensichtlich überrascht von dem Urteil der Jury. Mit diesem Votum habe man nicht gerechnet, das Team bedauere die Entscheidung sehr, berichtet die Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung.
“Gibt es in der Unesco-Literaturstadt kein Prosa-Werk, das den … Preis verdient hätte?”, fragt der Mannheimer Morgen und zitiert Andrea Willig: „Ich persönlich würde beim Wettbewerb der Heidelberger Autorinnen und Autoren nicht noch einmal antreten und mich einer öffentlichen Herabwürdigung wie dieser aussetzen.“
“Hat der Preis nun überhaupt noch eine Zukunft?”, fragt der MM weiter. Auch diese Frage soll im Hilde-Domin-Saal der Heidelberger Stadtbücherei angesprochen werden, wenn am 22. September das geteilte Preisgeld übergeben wird.
Verletzend hartes Urteil oder berechtigt hoher Qualitätsanspruch?
Die Autor*innen der Region scheinen unterschiedlicher Meinung zu sein. Interessierte können sich selbst ein Urteil bilden: Die fünf Texte der shortlist sind nachzulesen auf der website der Stadt Heidelberg.
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