Ursula Krechel wurde auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des deutschen PEN, die am 20.11. zum ersten Mal in der Geschichte der Schriftstellervereinigung digital stattfand, zur neuen Ehrenpräsidentin gewählt.
„Ursula Krechel ist im PEN seit Jahren ein aktives und treues Mitglied; ihre Beiträge in oft schwierigen Mitgliederversammlungen habe ich – als damals noch junges Mitglied – stets geschätzt, oft auch bewundert“, so PEN-Präsidentin Regula Venske. „In ruhiger Kontinuität und Loyalität hat sie mitgedacht und manch gute Anregung gegeben und konstruktive Vorschläge eingebracht. Mit ihr hat Christoph Hein eine renommierte Schriftstellerin und Mitstreiterin für die Meinungsfreiheit als Ehrenpräsidentin an seiner Seite.“
Ursula Krechel wurde am 4.12.1947 in Trier geboren. Sie studierte Germanistik, Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und promovierte 1971 an der Universität Köln mit einer Arbeit über den Theaterkritiker Herbert Ihering. Danach war sie Theaterdramaturgin. Seit den achtziger Jahren hat sie vielfach Lehrveranstaltungen und Poetik-Vorlesungen durchgeführt, u.a. in Warwick, Wien, St. Louis, Essen und am Deutschen Literaturinstitut der Universität Leipzig.
Sie ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin, der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt und Vizepräsidentin der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz.
Für ihr Werk erhielt Ursula Krechel zahlreiche Preise, u.a. 2009 den Deutschen Kritikerpreis, 2019 den Jean Paul-Preis und 2012 für ihren Roman „Landgericht“ den Deutschen Buchpreis.