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Olga Grjasnowa liest aus
“Der verlorene Sohn”
Olga Grjasnowa liest aus Der verlorene Sohn
Moderation: Eleonore Hefner
Noch vor einem Jahr hatte Jamalludin geglaubt, er würde im Himmel wohnen – so hoch und unerreichbar lag die Festung Akhulga. Um sie herum gabe es nichts außer den allmächtig wirkenden Bergen, die im Sommer mit Gras überzogen waren, im Frühling von einem Meer aus Blumen und im Winter mit Schnee und Wolken, die nicht fern am Himmel standen, sondern in unmittelbarer Nähe zu schweben schienen. Zu ihren Füssen wand sich ein schneller smaragdgrüner Fluss – der Andijskoje Koisu. Aus dieser Höhe erschien er unerreichbar, eine weitere Versuchung. «
(Aus: Der verlorene Sohn © Aufbau Verlag 2020)
Sonntag, 29. Januar 2023 | 17 Uhr
Port25 – Raum für Gegenwartskunst, Hafenstraße 25-27, Mannheim